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Gibt es einen optimalen Weg zur sicheren Industrie 4.0?

Der Weg zur sicheren Industrie 4.0

(2014) Eine moderne Wirtschaft ohne Internet wäre im 21. Jahrhundert einfach unvorstellbar, denn gerade diese Art der Kommunikation eröffnet ganzen Industriezweigen ungeahnte Perspektiven, um neue erfolgsversprechende Wege gehen zu können. Wenn alles tatsächlich so einfach wäre, denn derartige Kommunikationswege bergen auch eine nicht unerhebliche Vielzahl an Gefahren in sich. Deshalb wird fieberhaft nach geeigneten Lösungen gesucht, welche der gesamten Industrie der Zukunft eine ausreichende IT-Sicherheit bieten kann. Eben genau dieser Problematik widmeten sich Experten aus Industrie und Informationstechnik während eines im Kloster Eberbach stattfindenden Fachgespräches. Hierbei wurden konkrete Lösungsvorschläge ausgearbeitet wie zum Beispiel die Problematik "Security by Design-Methoden", welche für das gesamte industrielle Umfeld von enormer Bedeutung sind. Allein durch diese sogenannten Security by Design-Methoden lassen sich unter anderen konkrete Bauanleitungen sowie Mindeststandards für Anlagen und Komponenten aber auch herstellerübergreifende Systematiken, um die industrielle Sicherheit äußerst präzise bewerten. Die vollständigen Ergebnisse dieses Eberbacher Fachgespräches hat das Fraunhofer-Institut SIT (Sichere Informationstechnologie) in der Form eines Positionspapiers, welches konkrete Lösungsansätze zur IT-Sicherheit für die Industrie 4.0 enthält, veröffentlicht.

Das gesamte Positionspapier können sich Interessenten zudem im Internet auf der Webseite des Fraunhofer-Instituts kostenlos herunterladen. So ließ unter anderen Institutsleiter Michael Waidner verlauten, in dem von uns zur Verfügung Positionspapier wird konkret dargestellt, welche wichtigsten Aufgabenstellungen durch die Forschung und Entwicklung zur industriellen Sicherheit in den kommenden Jahren weitestgehend gelöst werden müssen. Es würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen, wenn hier alle Einzelheiten des veröffentlichten Positionspapiers erläutert werden. Deshalb lohnt es sich für Interessenten auf alle Fälle sich diesen Bericht auf der Webseite des Fraunhofer-Instituts kostenlos herunterzuladen, um alle Einzelheiten in Erfahrung bringen zu können. Es lohnt sich auf alle Fälle sich dieses Positionspapier einmal etwas intensiver anzuschauen, denn erst hierdurch lässt sich das gewaltige Aufgabenumfeld einschätzen, welches auf die Experten aus Forschung und Entwicklung zur industriellen Sicherheit zukommt. Nicht umsonst wird gerade in Deutschland die IT-getriebene Entwicklung der Industrie als die Vierte industrielle Revolution bezeichnet. Kurz als Industrie 4.0 bezeichnet, ist ebenso Gefahren von Angriffen ausgesetzt, wie das herkömmliche Produktionsumfeld der gesamten industriellen Wirtschaft. Bisher mangelt es an ausreichend Sicherheitsvorkehrungen, welche eine akzeptable Lösung darstellen würde. So können zum Beispiel Anlagenbauer oder produzierende Unternehmen in keiner Art und Weise die IT-Sicherheit vorhandener Anlagen in irgendeiner Form präzise genug beurteilen. Dazu fehlt es insbesondere an sogenannten Beschreibungsmöglichkeiten sowie Kennzahlensystemen, welche eine möglichst genaue Bewertung ermöglichen würden. Der Hauptgrund für diesen Umstand ist vor allem darin zu sehen, dass sich die Forschung und Entwicklung in der IT-Sicherheit hauptsächlich mit dem Bereich Absicherung der klassischen IT (vor allem der Unternehmens-IT) beschäftigt hatte.

Hier besteht enormer Nachholbedarf, denn zwischen der klassischen IT-Absicherung und der IT-Sicherheit für die Industrie 4.0 bestehen zum Teil erhebliche Unterschiede. Zwar lassen sich die etablierten IT-Sicherheitsmethoden weitestgehend auf die entsprechende Produktions-IT übertragen, wobei sich in der Praxis dennoch erhebliche Unterschiede zwischen beiden Welten abzeichneten. Einer der wichtigsten Aspekte ist hierbei insbesondere in der industriellen Infrastruktur zu sehen, welche gegenüber einer herkömmlichen Unternehmens-IT in diesem Falle in Echtzeit erfolgen müsste. So wurden im Verlaufe der Eberbacher Fachgespräche durch die Teilnehmer allein sechs Handlungsfehler identifiziert, welche allerdings für die Umsetzung der sicheren Industrie 4.0 von enormer Bedeutung sind. Hierzu gehört zum Beispiel: Die Erarbeitung entsprechender Bauanleitungen und Mindeststandards. Insbesondere Anlagenbauer, Integratoren sowie Betreiber sind hierbei auf konkrete Leitfäden der Planung und des Betriebs derartiger Systeme angewiesen. Auch in Punkten Modernisierung bereits bestehender Anlagen sind entsprechende Übergangsstrategien erforderlich, welche zukünftige Planungen sowie Investitionen sicherer werden lassen, was allerdings ein gewisses gut durchdachtes und funktionierendes Reifemodell voraussetzt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Security by Design, welche bereits in der Phase der Planung und Entwicklung der IT-Sicherheit beinhaltet. Hierbei steht vor allem die Entwicklung effektiver Methoden sowie Werkzeuge im Vordergrund, welche allen Anforderungen der industriellen Welt sowohl in technischer wie auch organisatorischer Weise in vollen Umfang gerecht werden. Damit die geplante Industrie 4.0 in Zukunft reibungslos funktionieren kann, wird insbesondere eine gewisse Vertrauensinfrastruktur erforderlich, welche verlässliche Identitäten sowie Systemintegrität unter Einhaltung aller Wertschöpfungsketten garantiert! Laut Experten gilt hierbei die kryptografisch basierte Ende-zu-Ende-Sicherheit als Basis für den Erfolg!